Sachliteratur

Status
verfügbar

Haus
Haus 1
Standort
2. Geschoss
Autor:Welzer, Harald ; Moller, Sabine ; Tschuggnall, Karoline
Titel:"Opa war kein Nazi"
Beteiligte:Jensen, Olaf
Titelzusatz:Nationalsozialismus und Holocaust im Familiengedächtnis
Reihe/Zeitschrift:(Fischer ; 15515 : Die Zeit des Nationalsozialismus ; 15515)
Verfasserangabe:Harald Welzer ; Sabine Moller ; Karoline Tschuggnall. Unter Mitarb. von Olaf Jensen ...
Erschienen:Orig.-Ausg., 7. Aufl. - Frankfurt am Main : Fischer-Taschenbuch-Verl., 2010. - 249 S. - 19 cm
ISBN13:978-3-596-15515-6
Standort:D 409 WELZE
Schlagwort(e):Deutschland ; Familie ; Nationalsozialismus ; Vergangenheitsbewältigung
Annotation:In der Buchreihe Die Zeit des Nationalsozialismus des Fischer Taschenbuch Verlags erscheinen regelmäßig wissenschaftliche Beiträge und Untersuchungen zum dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte. Der neueste Band beschäftigt sich mit den Ergebnissen eines Forschungsprojekts, das sich mit der Frage befasst hat, wie in deutschen Familien über die Zeit des Nationalsozialismus und den Holocaust gesprochen wird -- und welche Auffassungen, Bilder und Vorstellungen vom Dritten Reich in Gesprächen zwischen den Generationen weitergegeben werden. Man könnte annehmen, dass eine solche Untersuchung nicht viel Neues zu Tage fördert, denn die Erinnerung an die Grausamkeit der Nazi-Zeit und insbesondere an die unfassbare Tatsache der Judenvernichtung sollte sich eigentlich im Familiengedächtnis verankert haben. Doch das ist keineswegs der Fall. Die Herausgeber konnten in Gesprächen und Interviews feststellen, dass die von Generation zu Generation transportierte Sichtweise und Darstellung der Nazi-Vergangenheit von den Schilderungen und Berichten in Schulen, Gedenkstätten, Filmen und Büchern in bedenklicher Weise abweicht. In allen der 40 befragten Familien war zwar die Bereitschaft vorhanden, über "die schlimme Zeit" zu sprechen, doch oftmals wurden Familienmitglieder entweder als Opfer oder als Helden geschildert. Von Täterschaft oder Verantwortung hingegen war wenig zu hören. Verharmlosungen und das wohl bekannte "Davon haben wir nichts gewusst" tauchen oft auf. Mit zunehmender Lesedauer gewinnt man den Eindruck, dass es mit der deutschen Vergangenheitsbewältigung nicht weit her ist. Die Schlussfolgerung der Verfasser ist erschreckend: Der Holocaust kommt im deutschen Familiengedächtnis nicht vor. Angesichts dieser "vererbten" Verdrängung kann das Wiederaufleben rechtsradikaler und antisemitischer Strömungen innerhalb der deutschen Gesellschaft auch nicht wirklich verwundern.

Exemplare

Mediennr Zweigstelle Standort Zugang Status
30343641 Haus 1 Details 27.09.2012 verfügbar

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