Beschreibung

Auf seinem Schiff, der Stinkenden Sardine, verbreitete Käpten Knitterbart einst Angst und Schrecken. Doch längst hat er das Piratenleben gründlich satt. Mit dem kläglichen Rest seiner berühmten Bande -- dem Fiesen Freddy, Harald der Holzhand und dem Kahlen Knud -- fristet er sein elendes Dasein. Als sie eines Morgens einen Schiffbrüchigen, den Schiffkoch Schimmelbrot aus der Mannschaft des Roten Bill, an Bord nehmen, scheint sich ihr Schicksal noch einmal zu wenden. Denn Schimmelbrot verrät ihnen das Versteck von Bills Goldschatz auf der Insel der faulenden Knochen. Weder hungrige Krokodile, noch Riesenschlangen, Spinnen oder der Rote Bill höchstpersönlich können sie davon abhalten, den Schatz in ihren Besitz zu bringen. Ende gut, alles gut?
Nach Käpten Knitterbart und seine Bande legen Cornelia Funke (Tintenherz) und Kerstin Meyer bereits das zweite Abenteuer des griesgrämigen Seeräubers vor, in dem er sich im wahrsten Sinne des Wortes die Zähne ausbeißt. Wie auch in ihren anderen Bilderbüchern nimmt Funke auch in dieser bärbeißigen Piratengeschichte kein Blatt vor der Mund und kommt direkt zur Sache. Auch die markigen Namen sowie die rauen Visagen der finsteren Bande sprechen für sich und unterstreichen einmal mehr, dass sich Funkes abenteuerliche Geschichten und Meyers humorvolle Bilder perfekt ergänzen. Sowohl Text als auch Illustration lassen dabei deutlich ein liebevoll-ironisches Augenzwinkern erkennen: Was zunächst wie eine klassische Abenteuergeschichte anmutet, die nach einem heroischen Kampf mit einem Seeungeheuer in eine erfolgreiche Schatzsuche mündet, nimmt kurz vor Schluss noch eine überraschende Wende. Das Seeungeheuer, das eigentlich einen recht harmlosen Eindruck macht und mehr verwirrt, denn böse zu sein scheint, ist daran nicht ganz unschuldig. Es bleibt abzuwarten, ob Knitterbart der Spaß am Piratenleben nun wirklich für alle Zeiten vergangen ist. Für alle großen und kleinen Piraten-Fans ab vier Jahren. --Birgit Schwenger