Beschreibung
Das biologische Zeitalter ist angebrochen. Je nach Gusto und Glauben malen wir es uns gruselig aus oder als Paradies. Dabei: Wir befinden uns gerade erst im Foyer und können noch nichts groß darüber sagen. Guter Zeitpunkt für ein Buch, das zurückblickt auf den Verlust der Unschuld, als den Menschendurch Charles Darwin klar gemacht wurde: Gott hat Welt und Geschöpfe nicht ein für alle Mal gemacht, sondern, was auf Erden lebt, hat sich entwickelt, die Arten sind entstanden, über Jahrmillionen hin.
Eine spannende Geschichte mit Auf und Ab: Wie immer bei großen Entdeckungen standen auch bei Darwins Evolutionstheorie die Grundgedanken zuvor schon bereit, ja ein Zeitgenosse und wissenschaftlicher Außenseiter hat Darwins Lehre bis in die Wortwahl hinein parallel formuliert.
Als On the Origin of Species erschien, schrieen die Kirchen auf, während die Wissenschaft Darwins Erkenntnisse beeindruckt akzeptierte. 50 Jahre später jedoch, um 1900 herum, galten seine Gedanken nur noch wenig. Erst die Entdeckungen der Biologie, vor allem die der Vererbungslehre, später jene der Genetik bestätigten Darwin von einer andern Seite her und führten (etwa ab 1930) zu einer Renaissance der Evolutionstheorie, die bis heute anhält.
Ein typischer Band der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft: Solider Überblick zum günstigen Preis in ordentlicher Ausstattung. Darüber hinaus haben die beiden Wissenschaftshistoriker Thomas Junker und Uwe Hoßfeld ein spannendes Buch abgeliefert, verständlich geschrieben, gut zu lesen. Das Richtige zum Aufbruch in eine neue Zeit, die nicht mit der Entschlüsselung des menschlichen Genoms begonnen hat, sondern mit der Entdeckung der Evolution. --Michael Winteroll